Jürgen Hahnel schreibt aus dem Knast – Teil 8

Veröffentlicht am 13. Oktober 2009
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Im jüngsten Brief teilte mir Jürgen Hahnel mit, dass er die Briefe an mich als persönlich betrachtet und hat gebeten, diese nicht zu veröffentlichen. Er bittet darum, nur offizielle Berichte , Dokumente, etc. (siehe www.sichtbarewelt.de) zu veröffentlichen.

Auch wenn ich die Veröffentlichung von Inhaftierten-Briefen als Möglichkeit der Öffentlichkeits- und Transparenz-Förderung sehe, die wir auch bei anderen Inhaftierten bereits praktiziert haben, muss ich diesen Wunsch von Jürgen Hahnel akzeptieren.

Ich werde Jürgen in meinem Antwort-Brief berichten, dass die Veröffentlichung seiner Briefe ein Mittel war, das auch in seinem Fall die Öffentlichkeit förderte. Einstweilen können aber seine Briefe nicht veröffentlicht werden… Er hat mich gebeten, folgenden Kommentar in den Blog des Deutschen Hanfverband zu setzen, was ich getan habe und den ich somit auch veröffentlichen darf. (Jo Biermanski, Alsfeld/ Grüne Hilfe-Pressesprecher)

„Ich erfuhr erst am 1.10. vom DHV-blog und möchte heute (6.10.) folgendes formulieren. Danke für die veröffentlichten infos (mehr www.sichtbarewelt.de).

Froh bin ich, dass sich der briefverkehr auf „nur“ kritisch-solidarische-interstützende Schreiber beschränkt- mehr könnte ich nicht ver-/bearbeiten (dann bitte die erlaubten 3x 0,55€- briefmarken beilegen).

Zu Steffen Geyer und „Jingo“: Wir sollten uns nicht gegenseitig anmachen bzgl. unterschiedlicher/neuer aktionsformen. So oder so sehen wir erst in zukunft, was mein hungerstreik (den ich nach 1,5 Wochen abgeschwächt hatte zum Zeit-/Energiegewinn für JVA-interne recherchen/ aufklärung und „widerstand“. Dann unterbrechen musste wg. essigsäure-überdosierung/vergiftung und die tage wieder fortsetze „gegen diese drogenpolitik und strafhaftsituation“) gebracht hat. Polemik und hellseherische statements sind fehl am platz. Eine aktionsform schließt die andere nicht aus und ein wettbewerb über den besseren/besten weg findet nicht statt. Es gibt keinen „königInnenweg“ zum ziel „legalisierung“, sondern viele mittel und wege, wo jedEr selbst entscheiden muss, wo er/sie gerade steht und was er/sie (tatsächlich) macht. Eine gegenseitige be-/entwertung dient letztlich nur den prohibitionsbefürworterInnen (und dem eigenen „gewissen“, bzw. gefühl ?! Es geht auch nicht um „märtyrertum“, sondern überzeugungen! Wer sich ernsthaft(er) damit auseinandersetzen will, siehe www.sichtbarewelt.de und die berichte, dokumente, etc. sowie unterschriftenlisten dort.

danke und grüße von Jürgen Hahnel. Ich freue mich über Post: z.Zt. Schloß 1, 72108 Rottenburg

2 Responses to “Jürgen Hahnel schreibt aus dem Knast – Teil 8”

  1. Jingo Says:

    Mann, mann, mann… Schon seit Juli isser im Bunker und so langsam fangen wir mal mit dem kleinen Hüngerchen an?

    Aktivismus wie im Kindergarten ist das doch.

  2. tribble Says:

    Hehjo Jingo,

    hast du den Artikel „Jürgen Hahnel ist seit 10.10. wieder im Hungerstreik!“ nicht gesehen? Ich mach dir hier mal den Link:

    http://www.gruene-hilfe.de/2009/10/13/juergen-hahnel-ist-seit-1010-wieder-im-hungerstreik/