Buchtipp: Sanna Savignano – Feuerkopf und Perle

Veröffentlicht am 19. November 2005
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Am frühen Morgen des 25.Oktober 1996 findet in einem kleinen oberbayrischen Dorf eine großangelegte Hausdurchsuchung statt, der eine Verhaftung folgen soll. Ein Dutzend Polizei- und Kriminalbeamte in Begleitung eines Staatsanwaltes durchkämmen das Anwesen einer 40jährigen Freiberuflerin.

Die Autobiographie schildert in Episoden die erste Lebenshälfte der Autorin: Älteste Tochter eines Dorfschullehrers mit 9 Geschwistern, Schülerin an einem bayr. Elitegymnasium, Halbweise mit 13, Kifferin mit 14, Fabrikarbeiterin mit 18, dann Haushälterin eines Starnberger Millionärs, später Gründerin einer Hippie-Kommune auf Kreta und Französischlehrerin an einem griechischen Privatgymnasium, 1984 Rückkehr nach Deutschland, erst freiberuflich tätig als Kunstmalerin und Übersetzerin, dann als Hauslehrerin und Sprachdozentin, ab 1989 Juso-Kreisvorsitzende und 1994 Ersatz-Abgeordnete der Bayern-SPD für das Europaparlament, Personalchefin und Trägervereinsvorsitzende eines Städtischen Jugendzentrums und halbprofessionelle Züchterin und Dealerin von Drogenhanf.

Die Biographie führt den Leser auch an die Essenz und das Ziel der aktuellen Legalisierungskontroverse um den Hanf heran: die Entkriminalisierung einer zahlenstarken „Minderheit“, die immer noch erfolglos um ihr Recht auf Selbstbestimmung und um mehr Toleranz in der Gesellschaft ringt.

Weiteres auf sannasavignano, ISBN: 3-89781-079-4, ATE- Verlag

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